“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Stärken – Bilden – Vernetzen

Foto: Alte Feuerwache e.V., Jugendbildungsstätte Kaubstraße
2.08. 2017

Maßnahmen im Rahmen von „Empowered by Democracy“ starten ab September

Wie kann politische Bildungsarbeit zur Integration von Geflüchteten beitragen? Wie erreichen Träger der politischen Bildung eine stärkere Einbindung von Geflüchteten? Wie gelingt eine gute Vernetzung von Bildungseinrichtungen im Hinblick auf erfolgreiche Formate in der Arbeit mit Geflüchteten? Die in den letzten Jahren gestiegene Anzahl geflüchteter Menschen in Deutschland hat den Anstoß gegeben, die Themen Flucht, Integration und interkulturelle Öffnung vermehrt in den Fokus der politischen Bildung zu rücken. Daraus ist das Projekt „Empowered by Democracy“ entstanden, das darauf abzielt, den Austausch bestehender Erfahrung und Expertise zwischen politischen Bildnerinnen und Bildnern im Themenfeld zu fördern und Geflüchtete stärker in die politische Bildungsarbeit einzubeziehen.

 

Bereits im Juli 2017 wurde das Interessenbekundungs- und Auswahlverfahren für die Maßnahmen im Rahmen von „Empowered by Democracy“, die von acht Mitgliedseinrichtungen in Kooperation mit dem AdB umgesetzt werden, abgeschlossen. Bei der Auswahl wurden neben inhaltlichen Kriterien im Sinne der Erreichung der Projektziele die Entwicklungsperspektive in der Projektlaufzeit berücksichtigt. Darüber hinaus wurde auch eine Ausgewogenheit zwischen den beteiligten Mitgliedseinrichtungen hinsichtlich regionaler Verteilung und Art der Einrichtung oder Träger angestrebt.

 

Der AdB freut sich, ab September folgende Maßnahmen in 2017 mit den benannten Mitgliedeinrichtungen umzusetzen:

 

  • Das aktuelles forum e. V. in Gelsenkirchen setzt unter dem Titel „Miteinander in #Marxloh“ in einer heterogenen Gruppe mit jungen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Bildungsbiographien und Sozialisation drei aufeinander aufbauende Seminare um. Mit zielgruppengerechten Methoden wird für die Teilnehmer/-innen erfahrbar, wie eine persönliche aktive Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen in der kulturellen und sozialräumlichen Vielfalt und der Unterschiedlichkeit von Lebenssituationen, von Werten und Normen, Religionszugehörigkeiten usw. möglich ist. (Termine: September 2017, Oktober 2017, November 2017)
  • Die Bildungsstätte Bredbeck richtet sich in zwei aufeinander aufbauenden dreitägigen Seminarmodulen an junge Geflüchtete. Unter der Überschrift „ALL RIGHTs?!“ – Politische Bildung mit und von jungen Geflüchteten“ findet in jeweils geschlechtshomogenen Gruppen eine Auseinandersetzung mit Grundrechten in Deutschland und auch mit der Fragen, wer davon ausgeschlossen wird, statt. Zwei vertiefende Seminare sind für 2018 geplant. (Termine: 6.–8. September 2017; 18.–20. Oktober 2017)
  • Mit „Wege zum Empowerment: Methoden und Zugänge für politische Jugendbildung“ widmet sich das Gustav Stresemann Institut in Niedersachsen e. V. in Bad Bevensen in einem Training für junge Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Jugendbildung einem Fachaustausch zur Frage, was mögliche Wege zum Empowerment und zur Beteiligung von bislang benachteiligten gesellschaftlichen Akteuren und Gruppen sein können und welche (neuen) Methoden in der Arbeit mit jungen Geflüchteten erfolgreich sind. Die Ergebnisse dieser Diskussion fließen in ein zweites Seminar ein, in dem Jugendliche mit Fluchterfahrung zu Themen wie Ankommen in der deutschen Gesellschaft, Herausforderungen und Chancen bei der Integration arbeiten. (Termine: 13.–15. Oktober 2017; 13.–15. Dezember 2017)
  • Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk e. V. in Dortmund bringt eine heterogene Gruppe junger Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie einige Menschen mit direkter Fluchterfahrung im Seminar „Pimp my Europe – Level Up“ zusammen, um sich mit dem Thema „Menschenrechte in Europa“ auseinanderzusetzen. In gemeinsamen Workshops, Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen erfahren die Jugendlichen, dass individuelle Merkmale und Erfahrungen nicht nur zu unterschiedlichen Perspektiven, sondern auch zu ungleichen Bedingungen in Bezug auf Teilhabe, Rechte und persönlicher Entfaltung führen können. Folgeveranstaltungen für 2018 sind geplant. (Termine: 06.–08. Oktober 2017; Dezember 2017)
  • Die Stiftung wannseeFORUM in Berlin initiiert im Format der Peer-to-Peer-Education zwei Workshops für Schüler/-innen aus Willkommens- und Regelklassen. Unter dem Titel „Vom Die zum Wir – Inklusion statt Integration von Willkommensschüler/-innen“ werden Schüler/-innen für die Thematik Flucht und Migration, Diversity sowie Inklusion sensibilisiert. Sie werden in die Lage versetzt, als Willkommenspaten einen Beitrag zur Verbesserung bzw. Verstetigung eines von gegenseitigem Respekt geprägten Schulklimas und einer gelungenen wechselseitigen Integration von Schülerinnen und Schülern aus beiden Klassentypen leisten zu können. (Termin: 18.–20. September 2017)
  • Die Alte Feuerwache e. V. – Jugendbildungsstätte Kaubstraße in Berlin setzt in ihrer Seminarreihe „Come as your are“ zwei Veranstaltungen um. Hier begegnen sich Jugendlichen mit und ohne Fluchterfahrung, die an einem Wochenende zu einem gemeinsam gewählten Thema ihrer Lebenswelt lernen und an einem gemeinsamen Produkt arbeiten. Ein zweites Seminar bietet jungen Erwachsenen mit und ohne Fluchterfahrung die Möglichkeit zum Austausch über ihr politisches, gesellschaftliches oder soziales Engagement. Neben einem inhaltlichen Austausch zwischen den Teilnehmenden wird es thematische Inputs geben. (Termine: 10.–12. November 2017; 25.–26. November 2017)
  • Die Stiftung Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW) veranstaltet eine Tagung zum Thema „Inklusion & Geflüchtete“. Hier wird sich u. a. den Fragen gewidmet, welche Konzepte und Haltungen in der Arbeit mit Geflüchteten bisher erfolgreich waren und welche Herausforderungen für die Zukunft bestehen. (Termin: 18.–19. September 2017)
  • Das ABC Bildungs- und Tagungszentrum e. V. Drochtersen-Hüll erarbeitet in verschiedenen Seminarformaten zusammen mit jungen Menschen, Teamerinnen und Teamern mit und ohne Fluchtgeschichte, eingebettet in politische Bildungsarbeit, einen Kurzspielfilm. Das Projekt „Die Weltrettung“ wird politisch, inhaltlich und künstlerisch von den Teilnehmenden selbst bestimmt und gestaltet und erreicht so einen hohen Partizipationscharakter. Hierbei werden die Teilnehmer/-innen für die Umsetzung von politischen Bildner/-innen und Filmprofis begleitet.

 

Alle benannten Maßnahmen finden im Rahmen des Projekts „Empowered by Democracy“ des Bundesauschuss für politische Bildung (bap e. V.) statt. Der AdB führt das Projekt im Verbund mit drei weiteren Mitgliedern der Gemeinsamen Initiative der Träger Politischer Jugendbildung (GEMINI) von März 2017 bis Dezember 2019 durch. „Empowered by Democracy“ wird gefördert vom BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.