“Demokratie
braucht
politische Bildung”

Romnja Power nutzen – Netzwerke ausbauen

Mitglieder der AdB-Kommission Geschlechterreflektierte Bildung
Foto: HochDrei e. V.
15.10. 2020

Die AdB-Kommission Geschlechterreflektierte Bildung tagt zu den Themen Intersektionalität und Diversität

Die Kommission Geschlechterreflektierte Bildung hat sich am 8. und 9. Oktober 2020 bei HochDrei e.V. – Bilden und Begegnen in Brandenburg in Potsdam zur zweiten Sitzung innerhalb der neuen Kommissionperiode getroffen. Leider konnten aufgrund der aktuell wieder sehr schnell steigenden Corona-Fallzahlen nicht alle Kolleg*innen zur Sitzung anreisen. Aus diesem Grund fanden Teile der Sitzung hybrid statt.

 

Der Bedarf nach Austausch und Vernetzung war gerade nach den vielen Umbrüchen und Herausforderungen der vergangenen Monate groß. Im Fokus der Sitzung standen neben dem Austausch die Themen Intersektionalität und Diversität.

 

Der Start in die Sitzung erfolgte mit einem Austausch zur aktuellen Situation in den Einrichtungen. Die Teilnehmer*innen arbeiteten dazu in drei Gruppen im Wechsel zu verschiedenen Fragestellungen. Es gab einen regen Austausch zu den aktuellen Situationen in den Einrichtungen, die aktuellen Bedingungen und Herausforderungen für die Bildungsarbeit unter Hygiene-, Abstandsregeln und immer wieder kehrenden Reisebegrenzungen (wie kann Begegnung trotz Abstandsgebot funktionieren) und zu digitalen Möglichkeiten.

 

Am ersten Tag der Sitzung hat Isidora Randjelović, Mitinitiatorin des feministischen Romnja* Archivs RomaniPhen, im Rahmen des Projektes „Polyphon!“ einen Input zur Arbeit des Vereins und zum Thema Antiromaismus/Gadjé-Rassismus gegeben.

 

Zentrale Themen und Angebote des Vereins sind rassismuskritische Fortbildungen für Fachkräfte und Multiplikator*innen sowie die Erarbeitung und Vermittlung von Bildungsmaterialien. Im Zentrum der Arbeit stehen darüber hinaus feministische Mädchenarbeit, romani bezogene Veranstaltungen, die Vernetzung von Aktivist*innen sowie die Wertschätzung und Verbreitung von romani Wissensbeständen.

 

Diskutiert wurde u. a. wie eine bessere Vernetzung von (post-)migrantischen Organisationen mit den etablierten (mehrheitlich weißen) Strukturen erreicht werden kann und welche Gelingensbedingungen es dafür braucht. Viele Fragen wurden gestellt, es wurde viel diskutiert und neue Ideen und Anregungen für Netzwerke und mögliche Zusammenarbeiten sind entstanden.

 

Zu Gast in der Kommission war zudem Narmada Saraswati, Referentin für Diversität in der Erwachsenenbildung in der AdB-Geschäftsstelle. Sie hat am zweiten Tag der Sitzung einen Einblick in den aktuellen Stand zum Projekt „Polyphon! Diversität in der politischen Bildung stärken“ gegeben. Es ist ein Modellprojekt zur nachhaltigen Stärkung und Diversifizierung der politischen Erwachsenenbildung. Gemeinsam erarbeitet wurden Antworten auf die Frage: Welche Aspekte des bisherigen Gender-Mainstreaming könnte man für einen Übertrag auf ein rassismuskritisches Mainstreaming übernehmen?

 

Insgesamt waren es zwei vollgepackte Tage, die viele neue Gedanken, Reflexion und kritische Auseinandersetzungen hervorgebracht haben.