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Digitale Bildungspraxis

Foto: Annie Spratt/unsplash
24.06. 2020

AdB-Online-Seminar erfolgreich durchgeführt

65 Teilnehmende aus unterschiedlichen AdB-Einrichtungen nutzten am 23. Juni 2020 die Gelegenheit für einen "Austausch ohne Hype" zum Thema digitale Bildungspraxis. Der Online-Workshop wurde auf Anregung von Mitgliedern der AdB-Kommissionen Jugendbildung und Europäische und Internationale Bildungsarbeit kurzfristig konzipiert und gestaltet, stand aber allen interessierten Personen im Verband offen.

 

Mit diesem Angebot wurde gewissermaßen Neuland betreten, wurden doch im Verbandskontext bislang eher digitale Beratungswochen und kurze Online-Seminare durchgeführt, größere Veranstaltungen jedoch gescheut.

 

Ziel war zum einen, über die konkrete Nutzung verschiedener Tools und Plattformen eine Idee von Nutzen und Grenzen non-formaler Bildungsansätze im Spannungsfeld zwischen analoger und digitaler Bildung, Inklusion, emotionaler Zugänge, Bindungsarbeit, Datenschutz & Privacy aufzuzeigen und einen Austausch darüber zu initiieren.

 

Klar ist: Corona verändert neben der Struktur außerschulischer Bildung auch Bildungsansätze und erprobte und liebgewonnene Praxis tiefgreifend: Welchen Fragen müssen wir uns stellen? Was wollen wir bewahren? Liegt das Ziel in neuen Anwendungen und Formaten? Sind die Herausforderungen völlig neu oder bekannt und in neuem Gewand? Viele Fragen, zu denen – wie erwartet – ein großer Bedarf für Austausch und Diskussion besteht, aber auch der Wille, Anregungen aufzunehmen und zu geben und den Stand der Dinge in der und für die Praxis zu spiegeln.

 

Es ist beeindruckend, dass sich aus allen Arbeitsfeldern politischer Bildung im AdB Pädagog*innen mit viel Geduld beteiligt und sich einer teilweise disruptiven Praxis des ganztägigen Workshops gestellt haben: Verschiedene Plattformen zu nutzen, bedeutete auch, Technikprobleme in Kauf zu nehmen und ggf. mit dem falschen (digitalen) Schlüssel vor dem verkehrten Seminarraum zu stehen.

 

Die Mühen des Tages haben sich gelohnt – die Teilnehmenden haben viel Interesse und den Willen, die Praxis zu gestalten. Das ist ermutigend. Auch konnte durch den Workshop Verbesserungspotenzial für digitale Formate, die im AdB weiter durchgeführt werden sollen, identifiziert werden.

 

Als Schmankerl gab es neben den verschiedenen Diskussions- und Austauschrunden, aktiven/passiven und interaktiven Formaten zu Fragen von Konzeption, Inklusion, Datenschutz, zu digital-analogen Mixformaten dann am Nachmittag die Challenge, in Kleingruppen online escape rooms zu durchwandern – um eben die Potenziale von Bindungsarbeit im Digitalen zu erleben.

 

Der Tag war lang, intensiv und anstrengend, die Teilnehmenden haben die digitale Komfortzone (technisch und inhaltlich) ausgetestet und hatten Spaß. In gewisser Weise stellte der Workshop selbst einen escape room dar, bei dem man auch nie genau weiß, was hinter der nächsten Tür an Herausforderungen wartet. Die meisten haben die Challenge bewältigt und freuen sich schon auf die nächste Gelegenheit, wenn es wieder heißt: „Digital ist besser?“

 

An der intensiven Vorbereitung und Durchführung waren beteiligt: Dana Meyer (ABC Bildungs- und Tagungszentrum e.V.), Dirk Springenberg (waldritter e. V.), Judith Fesser (Jugendbegegnungsstätte am Tower), Henning Wötzel Herber (ABC Bildungs- und Tagungszentrum e.V.) und die AdB-Kolleg*innen Nils Zimmermann, Jasmin- Marei Christen und Georg Pirker.