Kommission Verwaltung und Finanzen trifft sich in Bad Malente
Die Mitglieder der AdB-Fachkommission Verwaltung und Finanzen trafen sich vom 13. bis 15. September 2016 in der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte in Bad Malente.
Wie bereits in der Frühjahrssitzung stand auch diesmal der Austausch über die Bildungsarbeit mit Geflüchteten auf der Tagesordnung. Die Berichte der Einrichtungen zeigten eine beeindruckende Vielfalt an Projekten und Maßnahmen, die vom Stadterkundungsspaziergang über eine Fotoausstellung bis hin zum Filmprojekt über die Balkanroute reichten.
In der Zusammenschau der Erfahrungen und bisherigen Erkenntnisse wurde deutlich, dass für das Gelingen von Projekten mit Geflüchteten die richtigen Kooperationspartner sowie eine vertrauensvolle Kontaktaufnahme von grundlegender Bedeutung sind. Die größten Hindernisse sind, so die Kommissionsmitglieder, ein hoher bürokratischer Aufwand, eine unzureichende Finanzierung, da von den Geflüchteten kein Eigenanteil zu erwarten ist, ungeklärte Versicherungsfragen sowie der ungeklärte Status vieler Flüchtlinge.
Dringenden weiteren Entwicklungs- und Weiterbildungsbedarf sehen die Teilnehmenden bei den Themen Rollenverständnis, richtige bzw. zielführende Ansprache, Klärung der Übergänge von Sozialarbeit zu politischer Bildung und Erweiterung der Strukturkenntnisse.
Weitere Tagesordnungspunkte waren neben ausführlichen Informationen über die bildungspolitischen Entwicklungen auf der Ebene des Bundes sowie Berichte aus Vorstand und Geschäftsstelle des AdB, die Berichte der Teilnehmenden über bildungspolitische Entwicklungen auf der Ebene der Bundesländer und zur Lage der Mitgliedseinrichtungen.
An die Kommissionssitzung schloss sich unmittelbar die Fachtagung zum Thema „Streifzug durch das Arbeitsrecht – Von der Einstellung bis zur Kündigung“ an. Die Teilnehmenden setzten sich mit den arbeitsrechtlichen Vorgaben für das Leitungs- und Verwaltungspersonal in Bildungseinrichtungen auseinander.
Am ersten Tag wurden mit Rechtsanwalt Lars Bretschneider von der Kanzlei Brock Müller Ziegenbein, Lübeck, die Arbeitsfelder Stellenausschreibung und Bewerbungsverfahren, Abschluss und Formalie von Arbeitsverträgen, das Direktionsrecht des Arbeitgebers sowie die formgerechte Abmahnung an konkreten Fällen erörtert.
Der zweite Tag mit Rechtsanwalt Dr. Steffen Görres, Kanzlei Brock Müller Ziegenbein, Kaltenkirchen, war den Bereichen Arbeitszeit, Entgeltfortzahlung bei Krankheit sowie dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) und dem Dialog mit dem Betriebsrat gewidmet. Auch das umfängliche Thema der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses stand auf der Tagesordnung. Es wurden alle Facetten einer Kündigung sowie die Verfahrensfragen erörtert, wobei das gesetzgeberische Ziel des Bestandschutzes – also des Erhalts eines Arbeitsverhältnisses – einen hohen Stellenwert einnahm.